Drei-Eltern-Kinder.
Die Bewertung von Mitochondrien-Austausch-Techniken im deutschen Recht.
von Sophia MaurerMitochondrien-Austausch-Techniken sind relativ neue medizinische Verfahren, bei denen die Bestandteile der Eizellen von zwei Frauen miteinander kombiniert werden. Damit sollen genetisch verursachte Mitochondriopathien des Embryos, der später aus dieser Eizelle entsteht, verhindert werden. Der Embryo trägt dadurch genetische Bestandteile von drei Personen in sich. Das erste bekannte »Drei-Eltern-Kind« wurde 2016 geboren. Die Autorin kommt durch Auslegung zum Schluss, dass einer Anwendung in Deutschland das Embryonenschutzgesetz entgegensteht. Anschließend untersucht sie die Frage, ob die Techniken in Deutschland aus verfassungsrechtlicher Sicht erlaubt werden müssten. Sie geht dabei auf die Verfassungsmäßigkeit des Verbots der Eizellspende und des Verbots von Keimbahninterventionen ein. Analysiert wird zudem die Rechtslage in Großbritannien und in den USA, wo die Techniken bereits erlaubt sind bzw. möglicherweise bald erlaubt werden. Die Arbeit schließt mit rechtspolitischen Folgerungen.»Three Parent Babies – Mitochondrial Replacement Techniques under German Law«
The first known »three-parent baby« was born in 2016. Since then, more children have been created in Europe using the so-called mitochondrial replacement techniques. The study concludes that the Embryo Protection Act prevents the application of these techniques in Germany. It then examines whether the ban is tenable from a constitutional point of view, with particular reference to the German ban on egg cell donation and germ line intervention.