Fichtes "Geschlossener Handelsstaat"
Beiträge zur Erschließung eines Anti-Klassikers.
Fichtes im Jahre 1800 veröffentlichte Schrift »Der geschlossene Handelsstaat« gehört zu den provokantesten Werken des Philosophen. Fichte versucht in ihr, eine rechtsphilosophisch verankerte Alternative zu jener »Anarchie des Handels« aufzuzeigen, die er in der europäischen Wirklichkeit am Werke und durch Denker wie Adam Smith begünstigt sieht. Mit seinem Gegenmodell entwickelt Fichte ein antiliberal wirkendes, auf planwirtschaftliche Strukturen zurückgreifendes Konzept einer Rechtsordnung, die sich gegen ökonomisch induzierte Rechtserosionen schützen können, aber auch einem Handelskrieg aller gegen alle oder dem Kolonialismus vorbeugen soll.
Der Band bietet mit Beiträgen von Fichte-Experten aus fünf Ländern eine umfassende historische und systematische Erschließung eines Textes, der immer wieder missverstanden und ideologisch vereinnahmt wurde. Die sich dabei ergebenden neuen Perspektiven regen zusammen mit der beigegebenen Forschungsbibliographie zu einer erneuten, konstruktiven Beschäftigung mit Fichtes »Handelsstaat« an.»Fichte's ›Closed Commercial State‹«
Fichte's »Closed Commercial State« happens to be one of the most provocative writings of a philosopher who claimed to advocate nothing as much as freedom but whose key political option seems to be a state controlling all economic activities of his citizens. In this book experts from five countries show what Fichte's main concerns were: the question of how to safeguard the rule of law, the question of avoiding commercial war, the question of ending colonialism etc. The book wants to invite to a non-prejudiced new reading of Fichte.