Wien im Bild historischer Karten
Die Entwicklung der Stadt bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts
von Ferdinand OpllDas Interesse an historischen Karten ist weit verbreitet, und das nicht nur unter Sammlern. Die Freude an einem bildhaften, zugleich einfach verständlichen Zeugnis früherer räumlicher Verhältnisse eines Gebietes erfasst tatsächlich ein breites Publikum. Vertrautheit, Wiedererkennen, aber auch Erstaunen über Veränderungen im Verhältnis zum aktuell Bekannten – all das lässt sich bei Betrachtung dieser so reizvollen Quellenart erleben, zugleich bilden diese Überlieferungen so etwas wie Wegmarkierungen durch die Siedlungsgeschichte, wie sie im Text des Buches in knapper Form geboten wird. Dass dabei die Epoche von den Anfängen der auf Wien bezüglichen Karten bis in die Zeit um 1860 Behandlung findet, resultiert nicht zuletzt daraus, dass Karten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend zu technischen Hilfsmitteln werden, ihren zuvor so markanten künstlerischen Charakter weitgehend einbüßen. Was die hier gewählte Annäherung an Geschichte wie Siedlungsentwicklung allgemein betrifft, so steht sie über ihren kulturellen Reiz hinaus in unmittelbarem Konnex zu einer in den letzten Jahren erkennbaren, verstärkten Orientierung des Forschungsinteresses auf bildliche Quellen. Man spricht in diesem Zusammenhang sehr gerne vom „iconic turn“, der Hinwendung zum Bild als Quelle, und auch den damit verbundenen Notwendigkeiten vermag die vorliegende Neuauflage in hervorragender Weise zu genügen.