Ärztliche Suizidbeihilfe im Straf- und Standesrecht
von Friederike von ZezschwitzMithilfe modernster Medizin gelingt es, den Tod immer weiter hinauszuzögern. Umso stärker ist die Frage, wann und wie wir sterben wollen, in den letzten Jahrzehnten in den gesellschaftlichen Fokus gerückt. Die kontroverse Diskussion um die ärztliche Suizidbeihilfe ist dabei hochaktuell. Insbesondere bei Patienten, die unheilbar erkrankt sind, deren Leiden palliativmedizinisch nicht ausreichend zu lindern sind und die sich eigenverantwortlich zu einem Suizid entscheiden, wirft die ärztliche Beihilfe zum Suizid zahlreiche rechtliche Probleme auf.
Das Werk beleuchtet den rechtlichen Handlungsrahmen für die ärztliche Suizidbeihilfe. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Standesethik sowie der Frage nach der Verfassungskonformität standesrechtlicher Vorgaben. Zudem geht die Autorin auf das geltende Strafrecht und die Entkriminalisierungstendenz in der Rechtsprechung ein. Sie diskutiert kritisch die Bundestagsdebatte zur gesetzlichen Neuregelung des § 217 StGB, die eine geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung zukünftig unter Strafe stellt. In diesem Zusammenhang finden sowohl rechtliche Regelungen als auch empirische Daten zur ärztlichen Suizidbeihilfe in ausländischen Rechtsordnungen Berücksichtigung.