Elternschaft in jungen Familien zwischen Lebenswelt und Institution
Eine qualitative Studie zu Erziehungserfahrungen und familienbiographischen Prozessen
von Andreas LangfeldWie wirkt sich der soziale Wandel auf die Lebenssituation von jungen
Eltern aus? Wie autonom gestalten Mütter und Väter familiale
Lebenspraxis angesichts spätmoderner und postwohlfahrtstaatlicher
Gesellschaftsentwürfe?
Der Autor untersucht die individuellen Prozessverläufe und Sinnstrukturen
von Elternschaft im Kontext familienbiographischer Übergänge,
sozialräumlicher Ressourcen und institutioneller Strukturen. Im
Ergebnis präsentiert die Studie eine Typologie, die auf die Pluralität
und Dynamik von Erziehung in Familien verweist und in ihren Polen zugleich
das charakteristische Spannungsverhältnis zwischen elterlichen
Selbstbehauptungsprozessen und sozialstaatlichen Anpassungserfordernissen
aufnimmt: von einer autonomen Elternschaft bei pädagogischer
Grundsicherung bis hin zu einer sozialrechtlich und sozialpädagogisch
überformten Elternschaft. Die Befunde verdeutlichen nicht
zuletzt die Grenzen universeller Leitbilder einer „Erziehungspartnerschaft“
zwischen Eltern und pädagogischen Institutionen – zu unterschiedlich
zeigen sich in der Analyse die Erziehungsvorstellungen aber
auch die Selbstbestimmungs- und Partizipationsmöglichkeiten in den
verschiedenen Familienmilieus.