Gerechtigkeit aus der Ferne?
Herausforderungen der nationalen Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen.
Nach mehr als zwanzig Jahren hat das zunächst als »Papiertiger« belächelte Völkerstrafgesetzbuch inzwischen seinen festen Platz in der deutschen Strafrechtspraxis. Auf dieser Grundlage befasst sich die deutsche Justiz unter anderem mit Staatsfolter in Syrien, dem Völkermord an den Jesid:innen und Kriegsverbrechen im Ukraine-Konflikt. Diese Verfahren stellen die beteiligten Institutionen vor zahlreiche Herausforderungen, die den meisten »regulären« nationalen Strafprozessen fremd und im Wesentlichen darauf zurückführen sind, dass zwischen Justiz und abzuurteilenden Taten eine große örtliche, kulturelle und ggf. zeitliche Distanz besteht. Der Sammelband führt Beiträge von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen und Vertreter:innen aus allen Bereichen der Justizpraxis zusammen, die diese Herausforderungen aus ihren jeweiligen Perspektiven analysieren. Damit wird der Grundstock für eine empirisch und wissenschaftlich fundierte Weiterentwicklung des nationalen Völkerstrafprozessrechts gelegt.»Distant Justice? Challenges in The National Prosecution of International Crimes«: What challenges does the decentral enforcement of international criminal law pose for national justice systems and how can these be overcome? The anthology »Distant Justice?« brings together scholars from various disciplines and representatives from all areas of judicial practice in order to discuss the particularities of national core crimes proceedings and to lay the foundation for an empirically and scientifically sound further development of national international criminal procedure law.