Der Begünstigungsgedanke im kollektiven Arbeitsrecht.
Die Begünstigung des Betriebsrats und seiner Mitglieder, von Gewerkschaften sowie deren Angestellten und Beauftragten.
von Annika ScheskeDer Begünstigungsgedanke ist ein schillernder Topos des kollektiven Arbeitsrechts, besonders im Hinblick auf bekannte Diskussionen um das Arbeitsverhältnis prägende Kollektivnormen. Die vorliegende Arbeit setzt den Schwerpunkt allerdings anders und fokussiert auf die Begünstigung von gestaltenden Akteuren im Bereich des kollektiven Arbeitsrechts: Betriebsräten und Betriebsratsmitgliedern sowie Koalitionen und ihren Funktionären.
Ausgangspunkt und Gerüst der Überlegungen ist es, die gesetzlich geregelte unzulässige Betriebsratsbegünstigung einzuordnen, um ihr sodann den gesetzlich nicht geregelten Fall der Gewerkschaftsbegünstigung gegenüberzustellen und hierfür rechtliche Antworten zu entwickeln. In beiden Facetten des Themas gilt es, eine Typologie von »illegalen« Begünstigungsformen zu erarbeiten, diese von legitimen Begünstigungen abzugrenzen, den (insbesondere arbeitsstrafrechtlichen) Sanktionsmechanismus und dessen Lücken herauszuarbeiten und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.»The Concept of Preferential Treatment in Labour Law. The Preferential Treatment of Works Councils and their Members, of Trade Unions, their Representatives and Employees«: This thesis analyses the preferential treatment of actors in the field of labour law taking a shaping role. For this purpose, the preferential treatment of works councils as is regulated by law and that of trade unions as is not regulated by law are being compared in order to develop legal responses for both. In doing so, illegal and legitimate forms of preferential treatment are being defined, the existing sanction mechanism is being explored, and possible solutions are being identified.