Innovative Kooperation am Bau am Beispiel der GMP- und Allianzverträge.
von Veronika MaierIn der von Streit geplagten Baubranche werden zunehmend häufiger GMP- und Allianzverträge verwendet, welche auf eine verstärkte kooperative Zusammenarbeit der Vertragsbeteiligten setzen. Bereits der GMP-Vertrag weist Kostensenkungspotenziale auf, welche über die besondere Vergütungsabrede geteilt werden. Der mehrseitige Allianzvertrag hingegen zeichnet sich durch eine weitgehende gemeinsame Risikotragung und Verantwortungsübernahme aller Vertragspartner aus.
Das Meinungsbild zur Rechtsnatur beider Vertragsmodelle ist äußerst divers. Ziel dieser Untersuchung war es, die idealtypischen GMP- und Allianzverträge vertragstypologisch einzuordnen und das auf sie anzuwendende Recht zu bestimmen, um so eine brauchbare Grundlage für die Rechtsanwendung in der Praxis zu schaffen. Es stellte sich dabei zentral die Frage, ob sich diese Vertragsmodelle noch im Rahmen eines Austauschvertrags halten oder aber Ausdruck einer auf einen gemeinsamen Zweck gerichteten Vereinbarung sind.»Innovative Cooperation in Construction Based on the Examples of GMP and Alliancing Contracts«: In the construction industry, GMP- and alliancing contracts, which focus on an increased cooperation between the parties, are being used more frequently. The aim of this study was to classify these contract models in terms of contract type and to determine the law applicable to them. The central question was whether the ideal-typical form of these contracts is still within the framework of an exchange contract or whether they are to qualify as agreements aimed at a common purpose.