Das datenschutzrechtliche Medienprivileg.
Zum Spannungsfeld zwischen Medienfreiheit und Persönlichkeitsrechten.
von Merle SteinhuberJournalismus und Datenschutz befinden sich in einem fundamentalen Spannungsverhältnis. Die beiden Gegenpole jeweils für sich genommen unterliegen einem erheblichen Wandel, was zu einer Intensivierung der Kollision führt. Der Bedarf eines funktionierenden Regelungskonzepts beider Rechtspositionen ist wohl bedeutender denn je. Diesen konzeptionellen Ausgleich zwischen Journalismus und den ihn schützenden Medienfreiheiten und dem Datenschutz als formalisiertem Ausschnitt aus den Persönlichkeitsrechten bildet das datenschutzrechtliche Medienprivileg.
Die fortwährende Entwicklung der Medien zu neuen Kommunikationsformen als auch der Bedeutungszuwachs des Datenschutzes erfordern ein stetiges Überdenken und Überarbeiten des rechtlichen Rahmens. Dem widmet sich diese Arbeit. Im Schwerpunkt wird die Reichweite des Privilegierungskonzepts untersucht. Ferner werden bestehende Kohärenzprobleme zwischen dem unionalen und dem nationalen Recht aufgezeigt.»The Media Privilege under Data Protection Law«: Journalism and data protection are fundamentally at odds with each other. In view of current developments, the need for a functioning regulatory concept for both legal positions is probably more important than ever. This conceptual balance is provided by the journalistic exemption in data protection law. The thesis focuses on the scope of the exception. It also identifies existing coherence problems between European and national law.