Artificial Creativity?
Zur urheberrechtlichen Verortung von Systemen ›künstlicher Intelligenz‹, deren Erzeugnissen und deren Einsatzmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung künstlicher neuronaler Netzwerke.
von Lucas Anton JagerSind »kreative« Erzeugnisse von Systemen »künstlicher Intelligenz« urheberrechtlich geschützt? Wie sind die Systeme selbst einzuordnen? Welche Regelungen gelten für deren Training und Nutzung? Die Untersuchung beantwortet diese und umgebende Fragen anhand von künstlichen neuronalen Netzwerken. Letztere stellen das Urheberrecht und die Leistungsschutzrechte durch die Art ihrer Erstellung und Entscheidungsfindung vor ungeahnte Herausforderungen. Spiegelbildlich entspringen auch ihre Erzeugnisse einem emergenten Prozess. Die Untersuchung betrachtet den Gesamtkomplex de lege lata und widmet sich der Schutzwürdigkeit der Erzeugnisse de lege ferenda. Hier wird insbesondere deren Verhältnis zu menschlicher Kreativität beleuchtet, um ein potentielles Regulierungsmodell zu erarbeiten. Da neuronale Netzwerke bei ihrer Erstellung wie ihrer Nutzung auf Daten angewiesen sind, wird zuletzt der rechtliche Charakter dieser Prozesse samt potentiell anwendbarer Schrankenregelungen in den Blick genommen.»Artificial Creativity? A German and European Copyright Perspective on ›Artificial Intelligence‹ Systems, their Use Cases and their Generated ›Works of Art‹ – with a Particular Focus on Artificial Neural Networks«: ›Artificial intelligence‹ systems and ›creative‹ artifacts generated by them give rise to several questions with regard to German and European copyright law. Are they protected as ›works of art‹? Does the ›training‹ of networks and their ›analysis‹ infringe on copyright of third parties? This treatise answers these – and other – questions de lege lata and develops a novel approach towards the artifacts de lege ferenda.