Die Großraumtheorie von Carl Schmitt im Vergleich mit dem ostasiatischen Völkerrechtsverständnis.
von Muwon HongCarl Schmitts Großraumtheorie ist eine Kritik am Westfälischen Völkerrecht, das auf der Grundidee der Staatengleichheit gründet, und ebenso ein Versuch, eine neue hierarchische Staatenordnung zu skizzieren. Carl Schmitt berief sich dabei auf die Monroe-Doktrin, die er als »Präzedenzfall« einer Großraumbildung und sogar als ein Modell für einen neuen Nomos der Erde verstand.
Zeitgleich zu der Veröffentlichung von Schmitts Großraumtheorie wurde auch in Japan von verschiedenen Autoren und Politikern unter dem Schlagwort einer »Großostasiatischen Wohlstandssphäre« eine hierarchische Staatenwelt in Ostasien propagiert. Diese wiederum ähnelt der sinozentrischen Ordnung, die dort Jahrtausende als »Ordnung unter dem Himmel« existierte. Der Autor versucht, die Entstehungszusammenhänge dieser drei Völkerrechtsmodelle in Deutschland, Japan und China zu eruieren und darzustellen, ob es Gemeinsamkeiten der Genese oder in der Theorie gibt.The »Großraumtheorie« from Carl Schmitt in Comparison to the East-Asian Understanding of International Public Law
Carl Schmitts »Großraumtheorie« criticizes public international law and tries to design a new hierarchical state order. Contemporarily to this publication a hieararchical state order was also propagated in japan. Conversely this was related to the sinocentric order that existed for millenia. The author tries to analyze these three models of public international law and to assess if there are similarities in their respective genesis and theory.