Rechtspaternalismus und Biomedizinrecht.
Schutz gegen den eigenen Willen im Transplantationsgesetz, Arzneimittelgesetz und Embryonenschutzgesetz.
von Antonia ReitterDarf der Staat den mündigen Menschen gegen seinen Willen schützen? Die Frage nach der rechtlichen Zulässigkeit einer Bevormundung zum eigenen Schutz steht im Zentrum dieser Arbeit, die das Phänomen Paternalismus aus moralphilosophischer und verfassungsrechtlicher Perspektive beleuchtet und analysiert. Eine besondere Häufung paternalistischer Regelungen findet sich im Bereich des Biomedizinrechts. Unter Herausarbeitung ihrer paternalistischen Anteile wird im Rahmen der Arbeit daher die Verfassungsmäßigkeit restriktiver Regelungen im Bereich der Lebendorganspende, der Humanforschung und der Reproduktionsmedizin untersucht. Im Ergebnis können die mit diesen Regelungen einhergehenden Freiheitsbeschränkungen verfassungsrechtlich nicht mit dem paternalistischen Schutz der Betroffenen gegen ihren eigenen Willen gerechtfertigt werden.»Legal Paternalism and Biomedical Law«
Is it permissible for the law to protect individuals against their will? This book focuses on the legal and ethical (il)legitimacy of patronizing competent individuals for their own protection and analyses the constitutionality of paternalistic regulations on living organ donation, human subject research and reproductive medicine.