Antizipierte Erklärungen in Gesundheitsangelegenheiten im grenzüberschreitenden Verkehr.
Eine rechtsvergleichende Analyse der materiell-rechtlichen Regelungen sowie des einschlägigen Kollisionsrechts in Deutschland, Italien, Schottland, England und Wales.
von Perrine Angelika KobsikAusgehend von der Darstellung der Grundlagen des Einwilligungserfordernisses zu medizinischen Behandlungen, untersucht Perrine Kobsik zunächst das materielle Recht von Deutschland, Italien, Schottland, England und Wales im Hinblick darauf, wie die medizinisch-therapeutische Selbstbestimmung durch antizipierte Erklärungen nach Art einer Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung verwirklicht werden kann.
Anschließend wird die kollisionsrechtliche Behandlung der zuvor dargestellten Rechtsinstitute betrachtet. Die Verfasserin gelangt zu dem differenzierten Fazit, dass sich das anwendbare Recht für Betreuungsverfügungen und Vorsorgevollmachten nach dem Haager Erwachsenenschutzübereinkommen, für Patientenverfügungen dagegen sachgerecht nach der Rom I- bzw. Rom II-VO bestimmen lässt, weshalb hierfür keine neuen Kollisionsnormen geschaffen werden müssten, gleichwohl jedoch eine den Erwachsenenschutz und all diese Erklärungen erfassende europäische Verordnung wünschenswert wäre.»Precautionary Advance Decisions for Health Care in the International Context. A Comparative Study of Applicable Material and Conflict Rules in Germany, Italy, Scotland, England and Wales.«
This book contains a comprehensive description and analysis of the German, Italian, English and Scottish material and conflict rules on precautionary instruments aiming at medical self-determination. The author concludes that determination of the applicable law to adult protection and precautionary decisions in this respect and to powers of representation is governed by the Hague Convention on the International Protection of Adults whereas the applicable law to ›Advance decision‹s, i.e. the anticipated (refusal of) consent to medical treatment, is to be determined entirely by the European Regulations Rome I and Rome II.