Das zweite Verbotsverfahren gegen die NPD.
Analyse, Prozessreportage, Urteilskritik.
von Horst Meier, Claus Leggewie, Johannes LichdiDie Diskussion um das Verbot der NPD ist so alt wie die 1964 gegründete rechtsradikale Kleinpartei. Das Beiheft zu Recht und Politik beleuchtet die zentralen Probleme des zweiten Verfahrens (in dem die Verbotsbetreiber abermals scheiterten). Seine Autoren – der Politologe Claus Leggewie und die Juristen Horst Meier und Johannes Lichdi – laden dazu ein, die Streitfrage radikal zu stellen: Was ist schädlicher für die deutsche Demokratie – die Existenz oder das Verbot der NPD?
Neben einer Prozessreportage aus Karlsruhe bietet diese Fallstudie eine analytische Kritik des dreihundertseitigen NPD-Urteils. Sie zeigt, dass fast alle Hintertüren der Prävention weit offen stehen: Weil das Verfassungsgericht die Maßstäbe der 1950er Jahre – bis auf eine Ausnahme – nur zeitgemäß aufbereitete, statt eine aufgeklärt-liberale Neuinterpretation zu wagen. Die Autoren indes spitzen die demokratische Frage zu: Wie weit darf Opposition gehen? Was berechtigt den Staat, den Wettbewerb der Parteien zu zügeln?»The Second Party-Ban Proceedings Against the NPD (National Democratic Party of Germany)«
Ever since the NPD was founded in 1964 a ban has been debated. The supplement to Recht und Politik sheds light on the central issues of the second party-ban proceedings. Its authors ask the radical question: Which is more damaging to German democracy – the existence or the banning of the NPD? In addition to reporting from the courtroom this case study offers analytical criticism of the court's extensive ruling. Further it asks the all-important question: How far should opposition be allowed to go?