Lokale Agenda für globale Probleme?
Zur Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien aus institutionenökonomischer Sicht
von Sandra GreinerViele der heute diskutierten umwelt- und entwicklungspolitischen Probleme wirken sich global auf das Wohlergehen der Menschen aus und entziehen sich gleichzeitig einer nationalstaatlichen Kontrolle. Ökonomische Analysen beschreiben die geringen Anreize jedes Nationalstaats, zum Schutz globaler öffentlicher Güter beizutragen und empfehlen eine Kooperation auf internationaler Ebene, wo es gilt, die Spielregeln für eine nachhaltige Entwicklung zu definieren. Internationale Konferenzen wie jüngst der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg reflektieren diese Notwendigkeit, bleiben aber hinsichtlich konkreter Maßnahmen hinter den Erwartungen vieler zurück. Angesichts der zunehmenden Globalität und Vernetzung der Probleme erstaunt die gegenläufige Initiative der Lokalen Agenda 21, welche eine Lösung im Lokalen vermutet. Die 1992 begründete und seitdem in Kommunen auf der ganzen Welt fortgeführte Initiative ist eine Revolution der kleinen Schritte, welche die öffentlichkeitswirksamen globalen Proklamationen sinnvoll ergänzen und unterstützen kann. Auf lokaler Ebene lassen sich Interessen konsolidieren, innovative Praktiken erproben und Schneeballeffekte für deren Verbreitung nutzen sowie langfristig das Interesse und Bewusstsein der Menschen für die Belange einer nachhaltigen Entwicklung wecken. Das Buch untersucht, wie die lokalen Gemeinschaften ihre Rolle als zweite wichtige Säule bei der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung wahrnehmen können.