Ich schaue ins Leben
Ein Buch der Besinnung
von Iwan Alexandrowitsch IljinIch schaue ins Leben ist das erste der drei Betrachtungsbücher Iwan Iljins. In den zwischen 1938 und 1945 erschienen Bänden unternimmt Iljin den Versuch, ausgehend vom Einfachen hin zum Komplexen, all jene Fragen zu beantworten, die sich der Mensch im Laufe seines Lebens stellt: Seine Gedanken über das Leben, über die Menschen und deren Schicksal, über Gefühle, über die Seele, über Freiheit, Natur und Gesellschaft, über politische und kulturelle Fragen, über Liebe, Schönheit und Loyalität.
Doch statt ein weiteres abstraktes Gedankengebäude zu schaffen, das den Leser in das Gedankensystem eines anderen Menschen einführt und oftmals verwirrt, verfasste Iljin klare – im besten Sinne des Wortes – einfache und für jeden verständliche Betrachtungen des gesellschaftlichen Lebens. Denn, „mit dem kahlen Verstande, mit bloßer Einbildung, gewinnt man recht wenig“, so Iljin. „Man hat die glühende Leidenschaft mit dem Herzen zu erfassen, man hat im zarten Gedicht allen Zephiren zu lauschen, und die große Idee will den ganzen Mann gewinnen.“
Die Lektüre gleicht einem guten Gespräch mit einem weisen, freundlichen Menschen; ein Gespräch über den Menschen und seine Natur, über das Leben und den den Sinn in allem. Die dargelegten Gedanken Iljins gleichen einem wertvollen Rezept für die Seele; sie trachten danach dem Menschen die Fähigkeit zu geben „tief zu fühlen“.