Teilnahme an Arbeit durch technische Assistenz
Eine Feldstudie in einer Werkstatt für behinderte Menschen
von Liane BächlerEine umfassende Realisierung gesellschaftlicher Teilnahme für alle Individuen der Bevölkerung stellt sich als spezifische Herausforderung dar, bei der sich die Arbeitswelt als eine wichtige Sphäre erweist.
Trotz normativer Bezugspunkte durch sozialpolitische Neuerungen sind davon insbesondere Menschen mit geistiger Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf ausgeschlossen. Selbst in Werkstätten für behinderte Menschen erfährt diese Personengruppe einen Ausschluss von Teilnahme an Arbeit, da sich auch in diesen, vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen der Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts, die produktionsseitigen Anforderungen sowie deren betriebswirtschaftliche Ausrichtung verschärfen.
Menschen mit geistiger Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf geraten dadurch in den Hintergrund aktueller Inklusionsbemühungen und erfahren – trotz gesetzlicher Aufforderung – keine adäquate Unterstützung zur Teilnahme an Arbeit.
Um der Fahrlässigkeit und billigenden Inkaufnahme der Deprivation von einem Großteil der Werkstattbeschäftigten – im Sinne einer gesellschaftlichen Zugehörigkeit durch Teilnahme an Arbeit – entgegenzuwirken, gilt es Gestaltungsoptionen zur Öffnung einer Förderung der Teilnahme an Arbeit für diese umfassend zu betrachten.
Auf Grundlage einer Feldstudie – unter Einsatz differenzierter methodischer Zugänge –, wurde der Einsatz technischer Assistenz zur Förderung einer Teilnahme an Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und hohem Unterstützunsgbedarf untersucht und unter Hinzunahme von zugehörigkeits-, arbeits- sowie anerkennungstheoretischer Perspektiven hinsichtlich der Institutionen(weiter)entwicklung von Werkstätten für behinderte Menschen betrachtet.