Prestigesache
Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert
Eine heterogene und modebewusste Konsumgesellschaft
Ansehen oder Geltung einer Person in der Öffentlichkeit hängt noch heute eng mit der Kleidung zusammen. Ihre Bedeutung im Hinblick auf die Darstellbarkeit von Wohlstand, Status, Prestige und verfeinertem Geschmack untersuchte ein Team des Deutschen Textilmuseums Krefeld beispielhaft an seidenen Textilien. Die Ergebnisse werden nun in einer Ausstellung und dem Begleitband präsentiert.
Ziel des Projekts im Deutschen Textilmuseum war es, die Vielfalt an seidenen Erzeugnissen in ihrer Funktion als Moden unterworfenen Luxusgütern und Zeichen von Status und Prestige aufzuschlüsseln. Anhand von über 100 originalen Textilien sowie Porträts, Porzellan, Grafiken und Schriftgut illustriert die Ausstellung Themen, die charakteristisch sind für den grundlegenden und eng mit der Verfügbarkeit von Textilien verknüpften gesellschaftlichen Wandel im 18. Jahrhundert hin zu einer heterogenen und modebewussten Konsumgesellschaft.
Der Katalog umfasst Beiträge von verschiedenen Autor*innen unterschiedlicher rheinischer Museen zur Objektkultur, Wohnungsausstattung, Selbstinszenierung und zu Kleidernormen; zu den verschiedenen Seidenarten und -produkten des 18. Jahrhunderts, über deren Verarbeitung, Distribution und Zirkulation, aber auch die zunehmende Konkurrenz durch Mischgewebe und Baumwolle; zur Geschmacksbildung durch Modejournale und Modekritik sowie den Modewandel durch Imitationen von Materialien, Techniken, Mustern und Stilen.
Ein Band frei nach dem Motto „Kleider machen Leute“, aber auf den richtigen Stoff kommt es an!