Fit & Proper-Praxisleitfaden
Regulatorische Anforderungen • Bankbetriebliche Umsetzung • Selbstüberprüfung
Mitglieder von Leitungsorganen müssen in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen, mit denen die Sicherheit und Solidität ihrer eigenen Bank,gegebenenfalls aber auch des gesamten Bankensektors, gewährleistet werden. Deswegen ist das erklärte Ziel der Aufsicht, höhere Anforderungen an eine ordnungsgemäße Personalausstattung zu stellen und bei Leitungs- und Schlüsselfunktionen regelmäßig zu prüfen.Spätestens seit dem 30. Juni 2018 (EBA/ESMA-Leitlinie) sind Mitglieder des Verwaltungs- und Aufsichtsrates, Vorstände und Geschäftsleiter sowie Inhaber sog. Schlüsselpositionen gefordert, ihre fachliche Eignung und persönliche Zuverlässigkeit darzulegen. Bankinterne Richtlinien und Verfahren zur Eignungsbewertung müssen in diesem Kontext erneut evaluiert und ggf. angepasst werden. Die Umsetzung der Anforderungen betrifft somit nicht nur die einzelnen Mitglieder, sondern die Bank insgesamt als Organisation.Die Umsetzung wird unweigerlich dazu führen, dass einzelnen Personen,die ein Risiko für den ordnungsgemäßen Betrieb der Bank darstellen,bereits der Eintritt in die Bank verwehrt wird oder dass sie bei einem schwerwiegenden Vorfall von der weiteren Ausübung ihrer Funktion von der Aufsicht abgehalten werden. Alle Institute sind daher gut beraten,sich auf eine rigorosere, tiefergehende (externe) unabhängige Personaleignungsprüfung für die Leitungs- und Schlüsselfunktionen und erhöhte Dokumentationspflichten einzustellen.Die Autoren gehen im Buch auf die festgelegten Kriterien und Fachwissensfelder zur Eignungsprüfung, Schwierigkeiten und Empfehlungen bei der Umsetzung im Betrieb, den Umgang mit diesem „neuen“ Prüfungsfeld in der Praxis sowie die Notwendigkeit zum fortlaufenden Training und Coaching der Leitungs- und Schlüsselfunktionen ein.