Die ehemalige Leipziger Arbeitsanstalt Riebeckstraße 63
Verwahrung, Ausgrenzung, Verfolgung
Die 1892 eröffnete „Zwangsarbeitsanstalt zu St. Georg“ war ein Ort der Verwahrung, Ausgrenzung und Disziplinierung gesellschaftlicher Außenseiter. Während des Nationalsozialismus wurden mindestens 76 Insassen Opfer der „Euthanasie“. Außerdem wurde ein Sammellager zur Deportation von Juden, Sinti und Roma eingerichtet und die Arbeitsanstalt diente als Drehscheibe ziviler Zwangsarbeit in Leipzig. In der DDR wurde die bauliche Infrastruktur weitergenutzt: Hier befand sich eine Außenstelle der Psychiatrie und eine geschlossene Venerologische Station.
Der Band versammelt Beiträge, die Schlaglichter auf die Geschichte des Ortes werfen, nach Mustern und Brüchen des Umgangs mit „Randgruppen“ fragen und erinnerungskulturelle Perspektiven formulieren.
Mit Beiträgen von: Steffi Brüning | Ann Katrin Düben | Elisabeth Elling-Ruhwinkel | Hedi Haase | Rosi Haase | Dietfrid Krause-Vilmar | Thomas R. Müller | Alexander Rode | Hannes Schneider | Maximilian Schochow | Petra Sejdi | Thomas Seyde | Jana Sitz | Josephine Ulbricht