Gebären wie eine Feministin
Dein Körper. Dein Baby. Deine Entscheidung.
von Milli Hill, aus dem Englischen übersetzt von Sarah HeidelbergerWir alle bilden uns gern ein, dass wir freie Entscheidungen treffen, aber wir alle sind ein Produkt unserer Kultur, der Geschichten, die wir gehört, der Werbungen und Fernsehserien, die wir gesehen und der Erwartungen, die wir auf dieser Grundlage bezüglich der verschiedensten Ereignisse entwickelt haben. Gebärt man beispielsweise im Bett auf dem Rücken liegend, mag sich das nach freier Entscheidung anfühlen – aber dieser Entscheidung liegt eine Myriade an Einflüssen zugrunde, von Fernseh-Dokus, in denen typische Krankenhausgeburten gezeigt werden, bis hin zu der Tatsache, dass im Zentrum der meisten Geburtsräume ein riesiges Bett steht. All diese Einflüsse haben womöglich dazu geführt, dass man denkt, so würden „Geburten eben ablaufen“. Der Feminismus muss tiefer graben. Er muss Entscheidungen rund um Geburten und die Erfahrungen, die Frauen beim Gebären machen, im Licht der Menschenrechte neu bewerten und dadurch eine Welt erschaffen, in der gebärende Frauen eine deutlich größere Bandbreite an Entscheidungen treffen können.