DER ISLAM
Eine Binnenperspektive - Teil 1: Die Glaubensgrundlagen
von Ahmet Inam (Dr. Phil.)„Den Islam gibt es nicht“ ist ein Satz, der von Experten des islamwissenschaftlichen oder islam-theologischen Faches bis hin zu vermeintlichen Islamexperten immer wieder verwendet und mit den verschiedensten Intentionen gebraucht und instrumentalisiert wird. Während die tatsächlichen Experten des wissenschaftlichen und theologischen Fachs – von muslimischen Theologen bis hin zu nichtmuslimischen Islamwissenschaftlern – diesen Satz in gut gemeinter Absicht verwenden, geschieht es nicht selten, dass vermeintliche Islamexperten ihre pervertierte Vorstellung von einem Islam mit dieser Aussage legitimieren wollen. Doch beide Seiten beachten nicht – die vermeintlichen Islamexperten sowieso nicht –, dass mit einer solchen Aussage die Transformation der Religion Islam zu einer „Bastelreligion“ vorprogrammiert wird. Eine solche Idee und Vorstellung ist nicht nur dem Wesen einer Weltreligion wie dem Islam fremd, sondern steht im offensichtlichen Kontrast zu den grundlegenden und unmissverständlichen Koranversen. In mehreren Koranversen betont Gott ausdrücklich, dass der Islam die Religion ist, die Er für die Menschen erwählt und bestimmt hat.