Narziss im Cyberspace
Zur Konstruktion digitaler Selbstbilder auf der Social Network Site studiVZ
von Martina MaraÄhnlich der Mobiltelefonie ist auch die Nutzung von Social Network Sites zu einem selbstverständlichen Bestandteil im Alltag von Teens und Twens avanciert.
„Broadcast Yourself“ lautet der Slogan der Video-Community YouTube. Auf Facebook schließen sich junge Menschen zur virtuellen „Association For Justified Narcissism“ zusammen und tausende User der Plattform MySpace schmücken ihre Profilseiten mit einem stolzen „I Love Me“-Button.
Wächst auf den Selbstvermarktungsbühnen des Web 2.0 eine neue Generation digitaler Narzissten heran, die ihr Recht auf Privatheit nur allzu gern gegen das reflektierende Echo anderer „Onliner“ eintauschen?
„Narziss im Cyberspace“ bietet einen spannenden Überblick über den aktuellen interdisziplinären Diskurs zu sozialen Netzwerken im Internet. Eine Einführung in wesentliche Konzepte zu Selbstdarstellung und Eindruckskontrolle sowie eine kompakte Erläuterung des Narzissmus-Begriffs komplettieren das theoretische Fundament.
Zusätzlich werden die Ergebnisse einer Befragung von 1.600 Usern der deutschsprachigen Social Network Site studiVZ präsentiert, in deren Rahmen die Autorin den Zusammenhang zwischen narzisstischer Persönlichkeitsveranlagung und der spezifischen Nutzungsmotivation beziehungsweise dem Selbstdarstellungsverhalten innerhalb der Community untersucht hat.