testcard #16: Extremismus
Beiträge zur Popgeschichte
Der Begriff „Extremismus“ ist aus der jüngsten politischen Debatte nicht wegzudenken. Meist bezieht er sich auf die Gefahr des internationalen Terrorismus und dient als Argument für schärfere, umfassendere Überwachungen. Während konservative Werte wie Nation, Familie und Religion Konjunktur haben und nicht selten mittels extremer Positionen verfochten werden, ist es um eine „extreme“, nämlich radikale und kritische Kunst derzeit schlecht bestellt. Neokonservatismus und Neoromantik bestimmen bildende Kunst, Film und Musik - testcard fragt nach, warum das so ist und warum den Feuilletons zu „extremen“ Positionen meist nur noch die Namen Christoph Schlingensief und Jonathan Meese einfallen. Haben alte Provokationsstrategien ausgedient? Erleben wir demgegenüber gerade einen „Extremismus der Mitte“?