Kraftstoffleckagen
Behebung an Flugzeugen mit Integraltanks
von Georg J. LandsbergerIn den Anfangsjahren der Luftfahrt wurden die Kraftstoffbehälter der Flugzeuge verhältnismäßig einfach durch Falzen, Schweißen oder Nieten aus Messing- oder Aluminiumblechen hergestellt. Auftretende Leckagen an den Behältern konnten ohne großen Aufwand repariert werden, da deren Ausbau möglich war. Die festgestellte äußere Leckagestelle war auch meistens die im Innenbereich liegende Eintrittsstelle.
Mit der Einführung der Turbinentriebwerke nach dem Zweiten Weltkrieg an zivilen und militärischen Flugzeugen bestand aufgrund der höheren Kraftstoffverbräuche dieser Triebwerke die Forderung nach Behältern mit größerem Volumen.
Der Einbau größerer Behälter wurde aber nicht angewendet, da dies ein übermäßiges Ansteigen der Flugzeugmasse zur Folge gehabt hätte. Daraus resultierend mussten die Tragflächen des Flugzeuges, die bisher hauptsächlich die Behälter aufgenommen hatten, als Kraftstofftanks in einer massenreduzierender Integralbauweise hergestellt werden.
Bei dieser Bauweise werden großflächig gefräste Tragflächenbeplankungen und weitere Bauteile aus hochfesten Aluminiumlegierungen unter Anwendung verschiedener, eng tolerierter Verbindungselemente, zusammengefügt. Um diese Konstruktion „leckagesicher“ zu machen, werden schon während der Montage und danach alle Kontaktflächen, Überlappungen und Spalte mit einem kraftstoffbeständigem Dichtmittel versehen.
Mit Einführung der Integraltanks in die Kraftstoff aufnehmenden Bereiche des Flugzeuges wurde auch die Behebung auftretender Leckagen schwieriger und aufwendiger, denn in den meisten Fällen liegt die äußere Leckagestelle von der Eintrittsstelle im Behälterinneren weiter entfernt und ist nicht sofort erkennbar. Der Leckageweg muss hierzu erst durch spezielle Verfahren ermittelt werden.
Überschreitet eine Kraftstoffleckage in sicherheitsrelevanten Bereichen des Flugzeuges die zugelassenen Schadensgrenzen des jeweiligen Flugzeugherstellers, so muss vor einem erneuten Flugzeugeinsatz deren Behebung erfolgen, um nicht einen Totalausfall des Flugzeuges zu riskieren.
Das Buch ist gegliedert in folgende Abschnitte:
- Flugzeuge und Kraftstoffe - Behälter zur Kraftstoffaufnahme - Betanken der Kraftstoffbehälter - Überwachung der Förderanlage - Auftreten von Kraftstoffleckagen - Enttanken der Kraftstoffbehälter - Begehender Kraftstoffbehälter - Feststellung von Eintrittsstellen - Behebung von Leckagen - Schließen der Kraftstoffbehälter - Dichtkontrolle an Behälter - Dokumentation und Freigabe - Überführung mit Leckagen - Abläufe zur Leckagereparatur - Fuel Tank Safety SFAR 88 - Anhang -