Hexagramm 42 – Die Mehrung
Vom Zugewinn durch Investition und dem Haben, den Absichten und der Begünstigung
von René van OstenMehrung ist das Ergebnis der Ehrung dessen, was wir selber sind
Der eigentliche Kernbegriff der Mehrung ist die Ehrung. Was aber soll geehrt werden? Betrachtet man das Hexagrammzeichen in seiner vordergründigen Struktur, dann findet man rasch eine übergeordnete Bedeutung. Xün, der sanfte Wind, ist das Symbol der bewegten, schöpferischen Energie. Er ist der Sendbote des Himmels, gleich der Atemluft, die das Leben ermöglicht. Biblisch gesprochen, der Geist Gottes, der über die Erde weht, im Sinne des Universums gedacht, die Erdatmosphäre.
Zhèn, der Donner, als polare Entsprechung, vertritt die Energie der Erde. Er ist der schöpferische Bauherr im Verständnis eines Samens, der alles Leben hervorbringt. Ein Bruchstück aus dem Herzen des Urgeistes, das zur Erde gefallen ist. Der Same des Lebens und seine himmlische Richtschnur. Zwei Resonanzfelder, die sich gegenseitig bedingen. Im Kreislauf der Jahreszeiten steht der Donner für den Frühling, der Wind für den Frühsommer und die Ausbreitung. Keim und Blattwerk bilden eine sich bedingende Einheit.
Auf das menschliche Leben bezogen, ist dieses Bruchstück des Himmels der vererbte Same der Elternschaft und die essenzielle Basis. Die zuvor so bezeichnete Richtschnur und seine übergeordnete Rückbindung (das, was ihn atmen lässt in Zeit). Alle Einzelwesen werden gemehrt durch das Qi der Bestimmung und belebt durch den Samen der Elternschaft.
„Wir können nicht mehr geben, als wir selber sind.“
Ein Buch aus der Zeitfenster-Reihe.