H 27 - Die Ernährung
von René van OstenEin starker Yàng-Strich oben, ein starker Yàng-Strich unten und dazwischen ein leeres Feld bieten die Rahmenbedingung dessen, was man unter Ernährung zu verstehen hat. Fast wäre man geneigt zu sagen, das Zeichen sei die Addition von Hexagramm 23 und Hexagramm 24, denn deren „aktive und mit Informationen geladenen Yàng-Striche“ bilden diesen Rahmen ab. Mit Ernährung wird nicht nur das bezeichnet, was man als Essen und Trinken in sich aufnimmt, sondern das ganze Feld der Lebensauseinandersetzung schlechthin. Mit was beschäftige ich mich tagaus und tagein? Mit wem umgebe ich mich? Was halte ich für Selbstverständlich? Wie und warum handhabe ich die Dinge so, wie ich es tue? Warum tue ich, was ich tue, und warum wird unterlassen, was dringend getan werden müsste? – Das sind die großen Fragen, die sich dahinter verbergen.
Qualität und Quantität sind das Thema und wie oft tut sich hier ein Feld manipulativer, gieriger und vergifteter Hintergründe auf, die nicht zum Hineinbeißen, sondern zum Würgen reizen. Man muss sie nicht weiter benennen, die Felder des Nährenden, auf denen so viel Saat des Unerträglichen und Unverträglichen ausgesät wird, das Krankheiten um sich greifen, die auf nicht mehr weiter tragbare, charakterliche Mängel der Nachlässigkeit zurückzuführen sind.
„Das Wissen um das, was wann gut tut und was nicht, hängt nicht zuletzt vom klaren Bekenntnis zu sich selber ab.“