Jesus Christus aus der Sicht der heutigen Esoterik
von Prof. Charles Douven, Erasmus v. SebottendorfJesus Christus aus der Sicht der heutigen Esoterik
Was ist unter „heutiger Esoterik“ zu verstehen? Es handelt sich um die Esoterik
des 19. bzw. 20. Jahrhunderts, wie sie in der westlichen Kulturwelt, etwa seit
den Schriften der Mme. Blavatsky in Erscheinung getreten ist.
Darunter gibt es allerdings merkwürdige Individualinterpretationen wie z.B
diese von Dr. Rudolf Steiner, der von zwei gleichnamigen Jesusknaben schrieb
oder jene von Dr. Franz Hartmann, der die altjüdische Gegenpropaganda mit
dem Sohn von Ben Pandira aufwärmte, die beide keiner echten Beachtung wert
sind.
Auch jene Geschichte, wonach Jesus in Indien studierte und später - in hohem
Alter- dort starb, entbehrt einer echten Beweislage. Dies gilt auch für manche
Mythen und „Offenbarungen“, die sich in keiner Weise mit dem wesentlichen
Gedankengut von Jesus Christus auseinander setzen.
Das Bild der modernen Esoterik ist daher vielfältig und buntscheckig. So wie
nicht behauptet werden kann, dass alles gut und nützlich ist, was dazu zählen
möchte, so wäre es genauso falsch zu sagen, dass alles schlecht sei. Man muss
also sorgfältig wählen, wie schon der Apostel Paulus seinerzeit schrieb: „Prüfet
alles und das Gute behaltet.“ (1. Thess. 5,21 und Ephes. 5,10)
Abgesehen von den bekannten jenseitigen Foppgeistern und den abgrundtiefen
Banalitäten, die oft als jenseitige „Weisheiten“ ausgegeben werden, gibt es
auch viele Medien, die zwar auf einem gewissen Gebiete (z.B. der Heilkunde)
bestimmte überdurchschnittliche mediale Fähigkeiten aufweisen, die sich aber
darüber hinaus befähigt fühlen, auch auf allen anderen Gebieten zu wirken, wo
sie nur weniger oder gar nicht begabt sind.
Andere wiederum behaupten, in der sogenannten „Akasha - Chronik“ lesen zu
können und sind doch dabei heillos überfordert. Jene Esoteriker wiederum, die
behaupten, mit jenseitigen oder körperlosen Tibetern in Kontakt zu stehen,
sollten einmal deren diesbezügliche Anweisungen nachträglich kritisch nach
ihrer Nützlichkeit überprüfen - denn dann würden sie meistens sehen, dass es
besser gewesen wäre, nicht auf solche zweifelhaften Quellen zu achten. Es
dürfte sich auch in diesen Fällen um Foppgeister handeln, die sich auf jene
leichtgläubigen und tibethörigen Menschen spezialisiert haben.
