RNA-Vakzine zur Induktion von spezifischen cytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) und Antikörpern
von Ingmar HoerrIn der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Möglichkeiten der RNA Vakzinierung entwickelt und getestet. Für das Antigen ß-Galactosidase codierte RNA wurde in vitro von einem DNA-Plasmid transkribiert. Dieses RNA-Konstrukt besitzt eine besonders hohe Stabilität durch untranslatierte Sequenzen (ß-globin aus Xenopus laevis) am 5´-und 3´-Ende; weiterhin konnte durch die Zugabe von Cap-Nucleotiden eine Cap-Struktur erhalten werden. Die in vitro transkribierte RNA entsprach somit einer funktionalen mRNA. Der in Liposomen gebundene RNA-Peptid-Komplex, der RNA-Peptid-Komplex ohne Liposomen und nackte ungeschützte RNA wurde in BALB/c-Mäuse injiziert. Alle diese Präparationen führten zu einer Expression von lacZ im Gewebe um die Einstichstelle, der Aktivierung von Ld-restringierten cytotoxischen T-Lymphocyten und zur Bildung von IgG Antikörper gegen ß-Galactosidase.
Es konnte gezeigt werden, dass nackte und geschützte RNA eingesetzt werden kann, um eine Immunantwort in vivo hervorzurufen, wobei die geschützte RNA vorzuziehen ist, da sie über einen längeren Zeitraum stabil ist und in der Laborpraxis wesentlich einfacher zu handhaben ist.
RNA-Vakzine können kostengünstig in großen Mengen produziert werden und besitzen dieselben Vorteile wie DNA-Vakzine, ohne die damit verbundenen Risiken, wie z.B in das Genom zu integrieren, aufzuweisen.