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ISBN/EAN-Barcode 3-89500-582-7/9783895005824
Buchcover ISBN 9783895005824

Bankettgebäude in griechischen Heiligtümern

von Christina Leypold


Das Bankett im Heiligtum bildete in der griechischen Antike einen zentralen Bestandteil der Kultfeste: Der Verzehr des Opferfleisches bedeutete für die ganze Bürgerschaft einer Polis den besonderen und keineswegs alltäglichen Genuss einer reichlichen Fleischmahlzeit. In der Regel schmauste und feierte die Festgemeinschaft nach dem Opferritual unter freiem Himmel oder in temporär errichteten Zelten und Hütten. Einige Heiligtümer besaßen jedoch eine besondere Ausstattung: Gebäude, die eigens für die sakralen Bankette errichtet worden waren und in welchen eine auserwählte Personengruppe abgesondert vom turbulenten Fest tafelte.

Die Monographie erfasst das Thema sakraler Speisebauten erstmals in seiner Gesamtheit und liefert neue Grundlagenforschung zur architektonischen Ausstattung griechischer Heiligtümer und ihrem vielschichtigen funktionalen Kontext: Woran kann man einen solchen Bankettbau auch bei schlechtem Erhaltungszustand erkennen? Welche Stellung nahmen diese Speisebauten innerhalb der Sakralarchitektur ein? Welche Bedeutung kam ihnen bei den Götterfesten zu? Und welche Personen genossen das Privileg, ihr Kultmahl in diesem besonderen architektonischen Rahmen einzunehmen?

Christina Leypold geht diesen vielfältigen Fragen in einer minutiösen und dennoch anschaulichen Analyse von Grund auf nach: Bisherige Vorgehensweisen bei der Identifizierung architektonischer Reste als sakrale Banketträumlichkeiten werden auf den Prüfstand gestellt und klare Kriterien zur Funktionsbestimmung neuer archäologischer Befunde erarbeitet. Auf der Basis einer umfassenden Materialvorlage, die Speisebauten aus dem Zeitraum vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis in hellenistische Zeit einschließt, wird die erstaunliche architektonische Vielfalt dieser Gebäudegattung präsentiert, in welcher sich gleichermaßen funktionale Ansprüche und lokalspezifische Besonderheiten niederschlagen. Dem Leser erschließt sich, inwiefern bauliche Elemente speziell für die sakralen Speiseanlagen entwickelt wurden und in welchem konkreten Zusammenhang sie mit ihrer Nutzung standen. Leypold richtet den Fokus insbesondere auch auf den bislang kaum bekannten kultischen Kontext der Bauten, wobei sie neue methodische Wege geht: Die Plazierung der Bankettgebäude im Heiligtumsareal wird als Indikator nicht nur für ihren räumlichen, sondern auch für ihren funktionalen Bezug zum Kultgeschehen ausgewertet, was ermöglicht, zwischen verschiedenartigen Speiseanlässen zu differenzieren. Indem die Autorin die Erkenntnisse aus ihrer Analyse mit den Informationen literarischer und epigraphischer Zeugnisse zusammenführt, macht sie die potentiellen Nutzer der Bankettrräume ausfindig und erhellt entscheidend die Bedeutung der Banketträume als Bestandteil der Heiligtumsinfrastruktur.

The consumption of sacrificial meat was a central part of ancient Greek cult festivals: The people of a polis had the special opportunity to have a big meat meal, which was not an everyday occurrence. After the ritual sacrifice people used to dine outdoors or in temporary structures specifically built for the festivals. Several sanctuaries, however, also included permanent buildings furnished with dining couches to accommodate the sacred meal for a special group of worshippers.

The monograph treats the subject of sacred banquet halls in its entirety and yields new basic research about the architectural equipment of Greek sanctuaries in its multifunctional context: How can you recognize such a banquet hall, even if the structure is in bad condition? Which position do these builidings have within the sacred architecture? Which importance do they have during the cult festival? And who was admitted to dine in those rooms?

Christina Leypold analyses these varied questions completely, meticulously but still clearly. She examines previous methods of identification of architectural remains as sacred banquet halls and gives clear criterions to determine this function for new archaeological structures. Founded on the extensive material of sacred banquet halls starting from the seventh century B.C. to the Hellenistic period the author illustrates the remarkable architectural diversity of these buildings, in which both functional demands and local specific features find expression. The reader understands to what extend the architectural form of the sacred dining buildings was developed specificly for this special purpose. In order to examine the so far hardly known ritual context of these buildings Leypold uses new methods: The placing of the banquet halls within the sacred space is considered as indicator not only for the spatial but also for the functional connection to the ritual, which makes it possible to distinguish between several occasions for ritual dining. By connecting her results with the information given by literary and epigraphic sources, the author identifies the users of these buildings and clarifies their importance as an integral part of the infrastructure of the sanctuaries.

ISBN-Daten

Hardcover
368 Seiten
Verlag
Reichert, L
Erscheinungsjahr
2008
Abmessungen
24,0 x 17,0
Preis
82,00 €

Verfügbarkeit

Verfügbarkeit auf
www.ISBN.de
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