Musik als Begegnung
Schöpferisches Handeln zwischen Pädagogik und Therapie
von Klaus Leidecker
Unsere Zeit fordert Besinnung auf ureigene Kräfte der Musik als Profession im Spannungsfeld zwischen Kunst, Pädagogik und Therapie und gleichzeitig ihre natürliche Einbindung in aktuelle gesellschaftliche Problemstellungen: Musik als Begegnung „sucht“ den Menschen auf - als Übenden, als Lernenden, als Sich-Entwickelnden, als Klienten ... - im Kontakt mit seinen individuellen Kraftquellen, im Kontakt mit der Welt als Komposition, als Spiegel.
Musik kann Seismograf und Wegbegleiter sein, davon erzählt dieses Buch. Als Themenbereiche werden Akustische Ökologie, Elementare Musik, auch Beiträge zur Musikanthropologie angesprochen sowie methodisch-didaktische Ansätze aus der Werkstatt-Arbeit des Autors mit Musik- und Sozialpädagogik-StudentInnen.
Musik als Begegnung meint auch Räume musikalisch-therapeutischer Wahrnehmung, Begegnung, Methode: Die Studie „Klänge der Betäubung“ skizziert Wege musiktherapeutischen Handelns in der Arbeit mit Alkoholikern.
Als Adressaten dieser Schrift sind MusikpädagogInnen, SozialpädagogInnen, Musiker, Musiktherapeuten, auch andere TherapeutInnen oder verwandte Ausbildungen und Berufe angesprochen. Es sind „Hörende“ gemeint, Menschen, die hin-, zu-, dazwischenhören und -horchen wollen und die Entwürfe des Autors auch als Ermutigung verstehen, ihre eigenen musikalisch-schöpferischen Wege zu suchen, zu finden und zu verwirklichen. Eine pädagogische bzw. therapeutische Haltung der Ermutigung ist dem Autor in seiner praktischen Arbeit von besonderer Bedeutung. Diese Ermutigung vermag u. a. besondere Impulse für das je eigene Entwickeln von Kreativität zu geben und heilsame Erkenntnisprozesse auszulösen.