Das Matutinalbuch aus Scheyern
Faksimile der Bildseiten aus dem Codex Latinus Monacensis 17401 der Bayerischen Staatsbibliothek München
Das „Matutinalbuch aus Scheyern“ enthält wichtige Zeugnisse romanischer Buchmalerei des frühen 15. Jahrhunderts im eutschen Sprachraum und erweist sich durch die Vielfalt der beigebundenen Texte und Bilder als ein über den liturgischen Raum hinaus bedeutendes Zeitdokument. Das Matutinale enstand zwischen 1215 und 1225 im Auftrag des Abtes Conrad I. im Kloster Scheyern und gehörte zu den ersten Ausstattungsgegeständen der neuen, Maria geweihten Kirche. Das großformatige, reich illuminierte Buch war in erster Linie für den nächtlichen Gottesdienst (Matutin) bestimmt – die Blätter zeigen die Spuren intensiver Benutzung, auch gelegentliche Wachs- oder Talgflecken. Der faksimilierte Bilderzyklus enthält die monumentale Darstellung des apokalyptischen Weibes mit dem Drachen, aber auch andere ikonographisch und künstlerisch bedeutende Miniaturen. Die wenigen bis heute veröffentlichten Miniaturen wurden wegen des außergewöhnlich großen Formates des Buches stets verkleinert widergegeben. Nun erstmals in Originalgröße reproduziert, kommen Formenreichtum und Ausdruckskraft der Bilder voll zur Geltung.