Malerei und Feuerkunst
Steinzeug, Irdenware und Fayencen der Sammlung Neuner - Band III
von Silvia GlaserSammler sind bekanntlich glückliche Menschen. Ausgehend vielleicht von einem ästhetisch ansprechenden Objekt, das zufällig gefunden, geschenkt oder geerbt wurde, trachten sie danach, ein zweites oder drittes zu finden. Meist setzt sich der Trieb nach Mehrung des bereits vorhandenen immer weiter fort. Kann ein Sammler in den Besitz des von ihm erstrebten Gegenstandes gelangen, befindet er sich im höchsten Glückzustand. Gelingt ihm der Zuwachs nicht, so hilft ihm der Sammeltrieb über seine Enttäuschungen hinweg und gibt ihm neue Energie für die Jagd nach dem nächsten Objekt. Auch für die Irdenware-, Steinzeug-, und Fayencesammlung von Helmut Neuner, lassen sich die oben beschriebenen Phänomene eindrücklich aufzeigen. Angefangen bei den zahlreichen „steins“ der Steingutmanufaktur Villeroy & Boch, Mettlach, von denen sich der Sammler im Jahr 1995 wieder trennte, wechselte er zu den Arbeiten der Nürnberger und Augsburger Hausmaler des 17. und frühen 18. Jahrhunderts.
Mit dem vorliegenden dritten Band wird nun auch die Steinzeugsammlung Neuner erstmals vorgestellt. Sie umfasst nicht nur Objekte der rheinischen Produktionsorte aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Großes Interesse widmete der Sammler auch den west- und ostsächsischen Steinzeugen. Krüge und Kannen aus Waldenburg und Altenburg gehören zur Kollektion ebenso wie Erzeugnisse aus Muskau und dem durch neueste Forschungen belegten, wichtigen Produktionsort Dippoldiswalde.
Zusammen mit den inzwischen um weitere 53 Objekte angewachsenen Fayensammlung werden mit diesem Katalog wieder 120 herausragendekeramische Arbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt werden.