Urankontamination von Fließgewässern - Prozessdynamik, Mechanismen und Steuerfaktoren
Untersuchungen zum Transport von gelöstem Uran in bergbaulich gestörten Landschaften unterschiedlicher Klimate
von Frank WindeDie Belastung von Grund- und Oberflächengewässern mit dem radioaktiven und chemotoxischen Schwermetall Uran stellt in vielen Bergbauregionen der Welt eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für Nutzer der betroffenen Wasserressourcen dar. Oft ist der unkontrollierte Austritt von gelöstem Uran zusammen mit dem Sickerwasser aus großflächig deponierten Aufbereitungsrückständen der Uranproduktion der wichtigste und am schwierigsten zu sanierende Ausbreitungspfad. Während die Uranausbreitung in betroffenen Grundwasserleitern mit Hilfe von Modellen z.T. schon relativ verlässlich prognostiziert werden kann, ist dies für den oft sehr viel raumgreifenderen, linienhaften Transport in solcherart kontaminierten Fließgewässern noch nicht im gleichen Umfang möglich.
Frank Winde charakterisiert mithilfe vergleichender Wasser- und Sedimentanalysen für die unterschiedlichen Naturräume sowohl das Ausmaß der Belastung mit Uran als auch dessen geochemische Mobilität in den verschiedenen Wasser-Feststoff-Systemen entlang seiner Ausbreitungspfade. Dem Autor gelingt es, mithilfe einer speziell entwickelten Sensorenkombination unter Ausnutzung der Tracerwirkung bergbaulicher Salzbelastung in der Wismutregion und in Südafrika auch hochdynamische, im Gelände bisher so nicht nachgewiesene Austauschprozesse zwischen unbelastetem und kontaminiertem Grund- und Oberflächenwasser, in Echtzeit und ohne störende Probennahme direkt vor Ort zu erfassen.