Jean Tinguely
Mengele-Totentanz
Die gleichermaßen burleske wie düstere Installation Mengele-Totentanz (1986), entstanden aus den Relikten eines verheerenden Brandes, nimmt eine Schlüsselposition im Spätwerk des schweizerischen Künstlers Jean Tinguely ein. Das Motiv des Memento mori, Erinnerung an die Gleichheit aller angesichts des Todes, und ein warnender Appell gegen alle Formen von Totalitarismus verbinden sich in der kinetischen Skulpturengruppe mit der Tinguely eigenen Ironie und Freude am Grotesken. Der Band erscheint anlässlich der Eröffnung des eigens für die Werkgruppe neu geschaffenen Ausstellungsraums im Tinguely Museum Basel. Beiträge von Roland Wetzel, Sophie Oosterwijk und Sven Keller sowie ein Interview mit Jean Tinguely beleuchten die Genese des Werkes, die Tradition des Totentanz-Motivs sowie den Mythos des namensgebenden NS-Täters Mengele.