Die Babelsberger Schule des Dokumentarfilms
In Babelsberg hat sich seit Beginn der 1960er Jahre eine eigenständige Dokumentarfilmauffassung entwickelt, die sich klar umreißen lässt, weltweit Anerkennung gefunden hat und aufgrund ihres eigenen thematischen Ansatzes und ihrer spezifischen Methodik den Namen „Babelsberger Schule des Dokumentarfilms“ verdient. Die Bezeichnung „Schule“ verweist hier auf die in der Kunstgeschichte übliche Kennzeichnung einer historisch, räumlich und personell abgrenzbaren Strömung als künstlerische Position. Die cineastische Auffassung der Babelsberger Dokumentaristen - die sich von den 1960er Jahren bis heute in einer großen Zahl von Filmen niedergeschlagen hat - basiert auf einer Reihe inhaltlicher Prioritäten, künstlerischer Haltungen, ästhetischer Standpunkte und Regieverfahren, wobei die Erzählung konstitutiv ist und die teilnehmende Beobachtung einen zentralen Stellenwert einnimmt.
Das Buch analysiert die Besonderheiten der „Babelsberger Schule“, grenzt sie international von anderen Strömungen ab, schildert ihre historischen Entstehungsbedingungen innerhalb der DEFA und der Babelsberger Filmhochschule und geht speziell auch auf die entstandenen Langzeitbeobachtungen ein. Ein Anhang enthält 18 Filmbeschreibungen von Werken, die als charakteristisch gelten können.
Mit Beiträgen von Günter Jordan, Klaus Stanjek und Marie Wilke.