INDIGO
Die Kunst des Blaudrucks
von Peter M. Bauer»Man soll niemals nie sagen. Wir haben Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger Jahre gesagt, wir machen keinen Blaudruck mehr. Und was machen wir jetzt? Wir konnten uns damals nicht vorstellen, daß der Blaudruck wieder so gefragt sein wird. Dem Sohn täte es sicher sehr leid, wenn wir den Betrieb verkauften. Er hat sich alles aufgeschrieben und er kann auch das Ganze. Insofern interessiert er sich sehr. Er hat jedoch einen anderen Beruf. Aber vielleicht widmet er sich dem Blaudruck etwas später. Wenn ich mir nur meinen Lebensweg anschaue, ich war schon über fünfzig Jahre alt, als ich begonnen habe, mich intensiv mit dem Blaudruck auseinanderzusetzen. Vorher war das mit dem Blaudrucken nur eine halbe Sache, da habe ich ja fast nur gefärbt.
Wenn wir es uns jetzt nicht vorstellen können, daß eines unserer Kinder diesen Betrieb fortführen wird, wer weiß, was in einigen Jahren sein wird. Vielleicht macht einmal unsere Enkelin weiter, die ist sehr talentiert.«
( und )
Peter M. Bauers Photographien dokumentieren das Handwerk des Blaudrucks. Die wenigen noch existierenden Blaudruckereien stellen noch immer traditionelle Muster in Handarbeit her und bieten so eine Alternative zu industrieller Massenware, wobei das kräftige Blau mit den weißen Mustern sowohl Nostalgie als auch Wohlgefallen weckt.