Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive
Die Transformationen der Zarenmacht in der ‚Zeit der Wirren‘ bieten ein reiches Projektionsfeld für den interdisziplinären Diskurs über Grundaspekte autokratischer Herrschaft. Ausgehend vom moskowitischen Beispiel setzt sich dieser Band mit historischen Analogien in Japan, Kaschmir, Kastilien, dem Karolingerreich und Byzanz auseinander. Grenz- und epochenübergreifend werden einige spannungsreiche Forschungsschwerpunkte in Bezug auf die Vormoderne behandelt, darunter die praktische Umsetzung autokratischer Herrschaftsmodelle in verschiedenen Kulturen, Formen der weiblichen Teilhabe an der Macht, die Rolle von Herrschaftseliten in politischen Umbruchphasen sowie die Bedeutung religiöser Ideen für dynastische Herrschaftslegitimationen. Interdisziplinär reflektiert werden die Ideen über das dritte Rom, die Schicksale ‚falscher Zaren‘ oder der ersten gekrönten russischen Zarin Marina Mniszech.
Starting with the Muscovite example, the book deals with the phenomena of ‘Macht’ and ‘Herrschaft’ in a period of crisis, using historical analogies in Japan, Kashmir, Castile, Carolingian Empire and Constantinople. Across borders and epochs, such key aspects of research are dealt with concerning the pre-modern age, as the practical implementation of autocratic models of rule in different cultures, forms of female participation in power, the influence of ruling elites in phases of political upheaval, and the significance of religious ideas for the legitimation of political and dynastic power. Thus, the idea of the Third Rome, the fates of ‘false tsars’ or the first crowned Russian tsarina Marina Mniszech get an interdisciplinary reflection.