Vernetzte Prozessketten für die Systemintegration von Smart Textiles
von Inga GehrkeSmart Textiles ermöglichen die Interaktion mit der Umwelt und dem Be-nutzer. Weil so neue Produkte und Services entstehen, wird smarten Textilien ein großes Marktpotential vorhergesagt.
Allerdings sind die meisten Ideen nicht über das Prototypenniveau hinaus realisiert worden. Denn die Entwicklung ist technisch und organisatorisch komplex. Eine erweiterte Wertschöpfungskette aus Textil, Elektronik, Software und Services muss aufgebaut und koordiniert werden. Kritisch ist auf technischer Seite besonders die Systemintegration, d.h. das Integrieren, Kontaktieren und Kapseln von Textil und funktionalen Komponenten. Die Verkettung zu einem serienfähigen Prozess fehlt. Denn Abhängigkeiten zwischen Textilmaterialien, Elektronikkomponenten und Technologien erschweren die Gestaltung robuster Prozessketten.
In dieser Arbeit wurde daher ein Vorgehen entwickelt, mit dem vernetzte Prozessketten zur Systemintegration mit einsetzbaren Fertigungstechnologien gestaltet werden können. Entwickler sollen damit bei der Prozessentwicklung und Produktionsplanung unterstützt werden, um Smart Textiles von Prototypen zu (Klein-) Serien zu skalieren und Produktionskosten zu reduzieren.
Das Vorgehen verzahnt die Prozess- und Produktentwicklung über einen Concurrent-Engineering-Ansatz eng. Zur Reduktion der Komplexität wurde die Wissensdomäne Smart Textiles modularisiert und als Ontologie formalisiert. Mit dieser Informationsbasis können Entwickler selbstständig skalierbare Prozessketten gestalten, bewerten und die Smart-Textiles-Produktion so effizienter machen.