Planung von Spielfilmproduktionen aus Sicht des Projektcontrollings
Eine theoretische Betrachtung unter besonderer Berücksichtigung des Innovationsgrades
von Axel FietzSpielfilmproduktionen stellen wirtschaftlich chancenreiche, aber auch gleichzeitig hochriskante und komplexe Projekte dar. So gilt es unter anderem, die von einer großen Zahl von arbeitsteilig wirkenden hochspezialisierten Experten zu erfüllenden Aufgaben zu planen und Handlungsalternativen hinsichtlich ihrer möglichen Wirkung auf den wirtschaftlichen Filmerfolg abzuwägen. Denn den hohen Produktionskosten stehen äußerst unsichere mögliche Erlöse aus der Aufführung im Kino und der weiteren Verwertung gegenüber. Daher gelingt es Filmproduzenten häufig nicht, Gewinne mit einem Filmprojekt zu erwirtschaften. Ungeachtet der Tatsache, dass die Filmproduktion immer auch künstlerisches Schaffen ist, muss sie eine stetig fortschreitende Professionalisierung erfahren, die sich an den Grundprinzipien orientiert, die für jedes wirtschaftlich handelnde Unternehmen gelten. Die Filmbranche weist jedoch spezifische Charakteristika auf, die sie wesentlich von anderen produzierenden Branchen unterscheidet.
Ziel dieser Arbeit ist der Entwurf eines theoretischen konzeptionellen Bezugsrahmens für die Planung eines Kinofilmprojekts aus Sicht des Filmherstellers im Sinne des Projektcontrollings. Darüber hinaus wird unter Anwendung dieses Bezugsrahmens der Planungsprozess eines Filmprojekts dargestellt. Hierbei werden ausgewählte Entscheidungsfelder des Projektcontrollings aufgezeigt, die sich in Abhängigkeit von den möglichen Ausprägungen der Merkmale eines Filmprojekts ergeben. Die Optionen des Projektcontrollings hinsichtlich der Vorgehensweise und der anzuwendenden Verfahren und Instrumente werden dabei insbesondere vor dem Hintergrund des Innovationsgrades des Filmprojekts und der empirischen Erkenntnisse über die relevanten Erfolgsfaktoren für die Filmproduktion hergeleitet.
Die Arbeit wurde von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität in Hagen als Dissertation angenommen.