Einfluss von Adhäsivstoffen auf das ballistische Verhalten geklebter Keramik-Metall-Verbunde
von Wolfgang SeifertUm im polyvalenten Bedrohungsumfeld bestehen zu können, setzt sich aktueller und leistungsfähiger leichter ballistischer Schutz aus Verbunden von Keramiken und deformierbaren Werkstoffen zusammen. Zur Fertigung der Keramikschutzplatten hat sich die Verwendung von Klebeprozessen etabliert. Die Auswahl von geeigneten Klebstoffen basiert dabei häufig auf Erfahrungswerten und der Verwendung von Materialien, die sich in anderen Bereichen hochdynamischer Belastung bewährt haben. Ziel der Arbeit war es, diese bestehenden Erfahrungswerte durch grundlegende Forschung zu hinterfragen und auf neue, physikalisch basierte Erkenntnisse zu stützen. Die Ergebnisse der Arbeit ergaben drei Werkstoffkenngrößen von Klebstoffen, die die ballistische Leistung geklebter Keramik-Metall-Verbunde bestimmen: Grenzflächenhaftung, Steifigkeit und Bruchdehnung. Als wesentlicher Prozessparameter wurde die Infiltration von Fugen identifiziert. Basierend auf diesen Teilerkenntnissen zeigt die Arbeit die Bedeutung des Klebstoffes auf die Schutzperformance auch am Beispiel der Designkenngröße der Fugenbreite in gekachelten Keramikschichten.