Klimaschutz durch Moorrenaturierung
Ansätze zur ökonomischen Bewertung
von Markus Groth, Jan Felix Köbbing, Goddert von OheimbMoore gehören zu den bedeutendsten Kohlenstoffspeichern der Erde. Durch menschliche Einflüsse, zumeist in Form landwirtschaftlicher Nutzung, kommt es zur Störung dieser natürlichen Kohlenstoffsenke. Damit verbunden ist ein Beitrag zum anthropogenen Treibhauseffekt, der bislang weder in der öffentlichen Wahrnehmung ausreichend bekannt ist noch auf der politischen Agenda angemessen berücksichtigt wird. Über ihre Funktion als Kohlenstoffsenke hinaus stellen Moore zahlreiche weitere für den Menschen wichtige Leistungen zur Verfügung. Diese so genannten Ökosystemdienstleistungen besitzen einen hohen ökonomischen Wert für die Gesellschaft. Ein wichtiges umweltpolitisches Ziel ist daher ihre effiziente und effektive Honorierung. Aufgrund des hohen Anteils der anthropogenen Nutzung von Moorflächen in Deutschland kommt hier einer Revitalisierung ein hoher Stellenwert zu. Jan Felix Köbbing, Markus Groth und Goddert von Oheimb erarbeiten daher in ihrer vorliegenden Studie die Grundlagen, um mit Hilfe einer ökonomischen Bewertung zu ermitteln, welche Möglichkeiten, Potenziale und Grenzen die Renaturierung von Niedermooren bietet. Basierend auf einer Analyse der wichtigsten bisherigen Forschungsarbeiten zeigt sich, dass dabei dem Anbau von Paludikulturen – insbesondere von Schwarzerlen – eine große Bedeutung zukommt. Gleichwohl macht das Buch deutlich, dass noch viele Fragen beantwortet werden müssen, um die Bewertung von Moorrenaturierungen zu verbessern. Durch die Synthese und Aufbereitung grundlegender Forschungsergebnisse sowie die Diskussion weiterhin bestehender Herausforderungen bildet das Buch insgesamt einen fokussierten und verständlichen Ausgangspunkt für zukünftig in der Praxis durchzuführende ökonomische Bewertungen, wobei die Kosten-Effizienz-Analyse im Mittelpunkt steht. Das Buch richtet sich insbesondere an Wissenschaftler sowie Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Fachverwaltungen. Durch die stark interdisziplinäre Herangehensweise wird eine umfassende und ausgewogene Berücksichtigung der in diesem Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Naturschutz relevanten Aspekte ermöglicht.