Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch
von Jean PaulEin Reisebericht von hin- und mitreißender Erzähl- und Fabulierkunst.
Jean Paul nimmt uns mit auf seine wundersamen, phantastischen Luftschiffs-Ausflüge, die über verschiedenste deutsche Landschaften und Städte bis zu den Schweizer Bergen führen. Dabei lässt er die Welt Revue passieren, und überzieht seine Landsleute mit allerlei Kritik, Hohn und Spott. Seinen zu vierzehn Fahrten gebündelten Reisebericht betitelt er mit »Matrosen-Almanach« oder »Luftschiffs-Journal«. Im Mittelpunkt steht sein Akteur Giannozzo, der zahlreichen skurrilen Begegnungen und grotesken Abenteuern ausgesetzt ist und ständig mit seinem Ballon gegen die schwer kalkulierbaren Elemente kämpft.
In einem Brief vom 23. Januar 1801 gesteht Jean Paul: »Ich bin […] wilder als sonst. Ich lege viele meiner Urteile einem über ganz Deutschland (in der Montgolfiere) wegschiffenden Giannozzo, einem wilden Menschenverächter, in den Mund, der bloß in seinem Namen spricht«.
Mit der zweispaltig angelegten Typographie des Textteils und darin wechselnden Höhen der Schriftblöcke, die den Raum der Seiten ständig ausmessen, zeichnet Klaus Detjen die Wolkenformationen der Himmels-Erlebnisse des Giannozzo nach. In einer besonderen, zweifarbig angelegten, über dreißig Seiten reichenden graphisch-typographischen Suite werden vierzehn Momente der Fahrten des Giannozzo aufgerufen, die als Illustrationen das visuelle Zentrum des Buches markieren.