Unbewusste Prozesse im sportlichen Handeln
Die Rolle der Persönlichkeit im Wettkampfsport -- Konsequenzen für die individuelle Gestaltung von Trainingsprozessen
von Christian SpreckelsFlow ist ein Wort, das sowohl Sportler*innen als auch Trainer*innen häufig benutzen, wenn sie gute Leistungen erklären. Die im Flow stattfindenden Prozesse sind unbewusst und führen dazu, dass Sportler*innen in der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen, also auch in der Entscheidungsfindung, äußerst schnell und kreativ sind. Dieser Zustand des ungehinderten unbewussten Lösens von sportlichen Situationen wiederum ist an die individuellen Motive, Emotionen und Stressoren gekoppelt.
Unterscheiden sich Sportler im Hinblick darauf, wie gut oder weniger gut sie in diesen Zustand kommen können? Hebt sich der „Trainingsweltmeister“ genau darin von dem „Wettkampftypen“ ab, oder kann jeder Mensch durch die Berücksichtigung seiner Persönlichkeit zum „Wettkampftypen“ werden? Dann gäbe es das berühmte „ Sieger-Gen“ gar nicht. Das würde die Beobachtung unterstützen, dass es immer wieder Spieler*innen gibt, die bei dem einen Verein gut performen und bei einem anderen nicht. Auch die Fragen, ob es an bestimmten Persönlichkeitseigenschaften liegt, dass die einen Sportler*innen schneller „schalten“ ;als andere und dass es immer wieder Sportler*innen gibt, die verletzungsanfälliger sind als andere, werden geklärt.
Was Sportler*innen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten ausmacht und wie sie individuell gefördert werden können ist Gegenstand dieser theoretischen und empirischen Darstellung, die in einer Ableitung von individuellen Trainingsempfehlungen mündet.