Lachen als Ausweg aus der Ausweglosigkeit
Zur Komik in der Historia von D. Johann Fausten
von Josephine StanglerUnter dem Aspekt der Komik soll die Historia von D. Johann Fausten von 1587, die erste literarische Fassung der Faustsage, analysiert und bezüglich ihres poetischen Gehalts betrachtet werden. Denn der Faust des Mittelalters hat durchaus Anteile eines humorigen Helden, eines Helden, der das Leben genießt und lachen kann. Auch wenn seine Späße und Schwänke mitunter nicht zu einem ernsten Wissenschaftler passen wollen, gerade die Leichtigkeit und die grotesken Abenteuer tragen dazu bei, dass er stellvertretend anthropologische Entwicklungen und Prozesse seiner Zeit und darüber hinaus durchläuft. Faust zeichnet sich nicht nur durch sein Wissensstreben und das Überschreiten-Wollen menschlicher Grenzen aus. So hat die Komik in der Historia verschiedene Funktionen. Hier soll nach den Arten des Lachens, den Möglichkeiten des Komischen gefragt werden, welche sowohl als selbstbestimmtes Loslösen von teuflischen Mächten als auch als fremdbestimmte Zerstreuung und Ablenkung verstanden werden können. Nach dem Paktschluss hat Faust noch 24 Jahre und strebt in Konfrontation mit dem Dämonischen danach, im Lachen das Leben festzuhalten.