Methoden der Sportunterrichtsforschung im Vergleich - eine Untersuchung am Beispiel von Sound-Karate
von Matthias LindelBetrachtet man die in der Schulsportforschung eingesetzten Untersuchungsdesigns aus einer methodologischen Perspektive, kann festgestellt werden, dass in der überwiegenden Mehrzahl ein quasi-experimentelles Vorgehen mit mindestens einer Prä- und Posttestmessung zur Überprüfung möglicher Interventionseffekte zur Anwendung kommt. Ebenfalls fällt auf, dass bei der statistischen Auswertung in der Regel der t-Test und Varianten der Varianzanalyse zum Einsatz kommen.
Vor diesem Hintergrund setzt sich der 11. Band der Reihe Schulsportforschung mit den methodisch-statistischen Voraussetzungen dieser Auswertungsverfahren auseinander. Theoriegeleitet wird zunächst die Anwendung eines Unterschiedshypothesentests beim Nachweis eines vergleichbaren Eingangsniveaus diskutiert und die Äquivalenztestung als Alternative vorgestellt. Ebenfalls werden Schwierigkeiten skizziert, die bei der Interpretation möglicher Interventionseffekte auftreten, falls die Entwicklung sportmotorischer Leistungsfähigkeit linear modelliert wird; als Alternative hierfür wird ein Ansatz zur nicht-linearen Modellierung entwickelt. Des Weiteren wird die Voraussetzung der stochastischen Unabhängigkeit beleuchtet und die Anwendung der Mehrebenenanalyse zur Berücksichtigung von stochastisch abhängigen Stichproben vorgestellt. Schließlich wird eine Möglichkeit der Bestimmung eines optimalen Kosten-Nutzen-Punkts, die durch die nicht-lineare Modellierung der Entwicklung sportmotorischer Leistungsfähigkeit eröffnet wird, vorgestellt. Praktisch demonstriert wird die Anwendung der diskutierten Verfahren am Beispiel einer Interventionsstudie zu den Effekten von DKV-Sound-Karate im Schulsport.