Proaktives ereignisgesteuertes Geschäftsprozessmanagement
Referenzmodell, prototypische Implementierung und exemplarische Anwendung
von Julian KrumeichDie Digitalisierung ermöglicht feingranulare Datenströme in betrieblichen Abläufen zu erfassen. Mittels moderner Analyseverfahren, wie dem Complex Event Processing (CEP), können relevante Ereignismuster hieraus identifiziert und korrespondierende Maßnahmen unverzüglich initiiert werden. Vielversprechend erweist sich, zukünftige Geschäftsereignisse zu prognostizierten und hierdurch eine proaktive Steuerung von Unternehmensabläufen zu realisieren. Hierzu muss eine Kombination aus CEP und prädiktiven Analysen in die operativen Entscheidungs- und Steuerungsprozesse verankert werden. Dies bedingt einen Veränderungsprozess in Unternehmen und somit die Integration in das Geschäftsprozessmanagement.
Das von Julian Krumeich konstruierte Referenzmodell dient als Gestaltungsvorlage für die Realisierung eines proaktiven ereignisgesteuerten Geschäftsprozessmanagements. Das Modell umfasst Komponenten zur Modellierung von komplexen Ereignismustern sowie deren automatisierten Transformation in EPL-Spezifikationen. Zudem ermöglicht ein methodisches Vorgehen, Prognosepotenziale in Geschäftsprozessen zu identifizieren, um auf dieser Grundlage reaktive Prozesse durch die Einbettung proaktiver Bestandteile in proaktive Prozesse zu transformieren. Die Praxistauglichkeit des Referenzmodells wird anhand eines Anwendungsbeispiels aus der Stahlproduktion validiert und die Umsetzbarkeit durch Prototypen unterstrichen.
Dieses Buch erweist sich nicht nur für Wissenschaftler von Interesse, sondern dient auch Lesern aus der Unternehmenspraxis als Impulsgeber zur Bewältigung der notwendigen Transformation ihrer Geschäftsprozesse.