Translokalität und lokale Raumproduktionen in transnationaler Perspektive
Transnationale Bezüge nehmen in einer globalisierten und in weiten Bereichen von Gesellschaft, Ökonomie, Kultur und Politik stark vernetzten Welt an Bedeutung zu. Sie prägen Lebenswelten, soziale Bindungen, Identitäten sowie Handlungsweisen von Individuen, Haushalten, Familien und sozialen Gruppen ebenso wie von Akteuren wirtschaftlicher, politischer oder zivilgesellschaftlicher Institutionen. Im Fokus dieses Bandes stehen die sich über nationalstaatliche Grenzen hinweg durch Migrationsprozesse, erwerbsarbeitsbedingtes Pendlern, Konsumverhalten oder Freizeit- und Kulturaktivitäten neu konstituierenden transnationalen bzw. translokalen Räume. Translokalität als Ansatz betont dabei die Kopräsenz von Personen an mehreren Orten und thematisiert die räumlich verknüpften Zusammenhänge, die unabhängig von nationalstaatlich begründeten Abgrenzungen Orte miteinander in Beziehung setzen. Dieser Thematik wird in empirischen Untersuchungen zu Migrantengruppen und Minderheiten in Deutschland, England, Frankreich, Rumänien und Algerien ebenso wie zum Zusammenleben im deutsch-polnischen Grenzland nachgegangen.