Frauen & Sport in Antike und Mittelalter
Text- und Bildzeugnisse zur Bewegungskultur von Frauen in alter Zeit
von Robert SturmDer Autor beschäftigt sich in seiner Monographie mit der Frage, inwieweit es der Frau des Altertums und des Mittelalters möglich war, sportlichen Aktivitäten nachzugehen.
Bereits für die alten Kulturen der Ägypter, Minoer und Mykener kann anhand zahlreicher ikonographischer Belege eine Bewegungskultur junger Frauen nachgewiesen werden, die neben dem Ballspiel und dem Schwimmen auch den rituellen und feierlichen Tanz sowie im Rahmen kultischer Feste vorgeführte, akrobatische Kunststücke beinhaltete. In der griechischen Kultur maßen sich junge Frauen in eigens ausgetragenen Wettläufen. Anstelle des Erwerbs von materiellem oder monetärem Reichtum verhalf ihnen der sportliche Sieg zum Eintritt in das geordnete Eheleben. Unter den römischen Frauen waren neben dem Ball- und Schwimmsport insbesondere leichtathletische Aktivitäten beliebt. Manche Frauen schreckten wohl auch nicht vor dem Gang in die Gladiatorenarena zurück, wo sie in Schaukämpfen gegen Ihresgleichen antraten. Im Mittelalter tritt die weibliche Bewegungskultur vermehrt in den Hintergrund oder zeichnet sich durch besondere Ausformungen wie etwa jenen im Rahmen eines Gottesurteils geführten Zweikampf aus.