Sachstrukturen von Physikschulbüchern als Grundlage zur Bestimmung der Inhaltsvalidität eines Tests
von Hendrik HärtigEs gibt Hinweise, dass in Large-Scale Assessments die Inhaltsvalidität häufig vernachlässigt wird. Ein Grund sind die Differenzen zwischen den Lehrplänen der teilnehmenden Länder oder Staaten. Häufig beurteilen Experten a posteriori die inhaltliche Validität der Tests, auch wenn das eventuell als problematisch anzusehen ist.
Schulbücher gelten national und international als Mittler zwischen dem staatlich intendierten und dem praktisch implementierten Curriculum, daher werden hier mittels Concept Maps Physikschulbücher analysiert. Ziel ist es, einen bundesweit eingesetzten Physiktest ausgehend von den Concept Maps hinsichtlich ihrer Repräsentativität für die Sachstruktur des Physikunterrichts einzuschätzen.
Im Rahmen der Arbeit kann die Güte der Concept Mapping Methode belegt werden. Darüber hinaus wird gezeigt, dass die Inhaltsstruktur in den Maps mit der Inhaltsstruktur des durchschnittlichen Physikunterrichts übereinstimmt. Die Einschätzung der Inhaltsvalidität der Testaufgaben mittels der Sachstrukturanalyse der Schulbücher führt jedoch nicht zu vergleichbaren Ergebnissen wie die ebenfalls durchgeführte Expertenbefragung. Da die Prozesse, die zu den Expertenurteilen führen, bisher ungeklärt sind, ergibt sich weiterer Forschungsbedarf. Das hier entwickelte Verfahren eignet sich, die Sachstrukturen der Schulbücher und der Experten in einem solchen Ansatz miteinander zu vergleichen.